Wie die beste Tugend zum Schimpfwort wurde.
Ist dir schon mal aufgefallen, dass wir als Gesellschaft neugierige Menschen irgendwie komisch finden?
โจ Kinder, die alles wissen und verstehen wollen, gehen uns schnell auf die Nerven.
โจ Mitarbeiter, die alles hinterfragen und verbessern mรถchten, machen sich schnell unbeliebt.
โจ Menschen, die zu viel ausprobieren und stรคndig Neues beginnen, nennen wir wankelmรผtig.ย
Obwohl es immer die Neugierigen waren, die uns als Gesellschaft mit ihrem Forscherdrang weiterbrachten, ist der Ruf dieser Eigenschaft wenig ruhmhaft.
Kritische Sรคtze wie “Sei nicht so neugierig!” haben in frรผhen Jahren sicher viele von uns zu hรถren bekommen.
Positive รuรerungen wie “Wow, wie neugierig du bist!” waren hingegen wahrscheinlich eher selten.

Die Folge?
Kinder lernen, sich ihre Fragen zu verkneifen und verlieren so nach und nach ihre Entdeckerfreude.ย
Fatal. Weil gerade in einer sich rasant wandelnden Welt jene Menschen im Vorteil sind, die Neues freudig begrรผรen statt fรผrchten.
Und sind wir doch mal ehrlich:
Im Gegensatz zu Kindern gibt es unter uns Erwachsenen nicht allzu viele, die gern unbekanntes Terrain betreten, Neues lernen oder den Status Quo in Frage stellen.
Forscher vermuten dahinter folgendes Phรคnomen:
Mit jeder neuen Erfahrung wรคchst unser Bedรผrfnis nach Kontrolle und Sicherheit. Unsere Komfortzone wird zu unserem Wohlfรผhlort, weil hier nichts Unvorhersehbares passiert. Im Gegensatz zu Kindern haben wir Erwachsene nรคmlich genau davor Angst.

Unser angeborenes Bedรผrfnis nach Abwechslung, Abenteuer und Spontanitรคt wird somit mehr und mehr รผberschattet von unserem Wunsch, dass alles genauso bleibt wie es ist.
Da Neugierde aber oft Verรคnderung mit sich bringt, wird sie zum ungebetenen Gast.
Falls du ein Kind hast oder kennst und verhindern mรถchtest, dass es – wie so viele vor ihm – seine Neugierde aus den Augen verliert:

